Die Geschichte des Roten HöhenviehsEinst als sogenanntes
Dreinutzungsrind eingesetzt, prägte das Rotvieh noch bis nach dem
zweiten Weltkrieg die kleinbäuerliche Kulturlandschaft in den Mittelgebirgen.
Unter den kargen Bedingungen der Landwirtschaft brachten diese vor allem
zum Arbeiten eingesetzten Rinder noch gute Milchleistungen und eine hohe
Fleischqualität. Heute ist das Rote Höhenvieh vom Aussterben
bedroht. Die zunehmende Technisierung und Intensivierung in der Landwirtschaft drängten das vielseitige Rotvieh seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mehr und mehr zurück. Die Zugleistungen der leistungsstarken Arbeitstiere waren nicht mehr gefragt. Statt „Zweispänner“ fuhren Traktoren über die Wiesen. Die Milch- und Fleischleistungen dieser Rinder liegen unter denen der reinen Milch- oder Fleischrinderrassen. So ist der Anteil aller sogenannten alten Rassen, zu denen auch das Rote Höhenvieh gehört, in den letzten Jahrzehnten auf weniger als zwei Prozent zurückgegangen.
Die Rettung durch Uwe R 12Vor 20 Jahren existierten nur noch 40 reinrassige weibliche Tiere; lebende Rotviehbullen gab es nicht mehr, sondern nur noch 60 tiefgefrorene Spermaportionen des Vogelsberger Rotviehbullen „Uwe R 12“. Zuchtbulle "Ulius" Hiermit begann die
erneute Züchtung der seitdem unter dem Namen Rotes Höhenvieh
geführten Rinder, eine Verschmelzung der Restbestände regionaler
Rotviehschläge. Landschaftspflege mit Rotem Höhenvieh - Fressen für den NaturschutzDie Weideflächen des Roten Höhenviehs liegen im Naturpark Solling-Vogler im Süden des Weserberglandes.
Ausgedehnte Wälder prägen dagegen das Landschaftsbild im Solling. Darin eingebettet liegen idyllische Wiesentäler und offene Grünlandflächen. Die kargen Böden und das raue Klima im Hohen Solling prägen hier die Bergwiesen mit dem charakteristischen Schlangen-Knöterich. Die Beweidung sorgt hier für den Erhalt eines attraktiven Landschaftselementes für die Besucher des Naturparks. Bei Silberborn sind unserer Rinder das ganze Jahr hindurch zu sehen. Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Ortsausgang in Richtung Dassel. Die Entstehung dieser vielfältigen Landschaft ist der kleinbäuerlichen traditionellen Landwirtschaft zu verdanken. Heute tragen unsere Rinder durch eine extensive Beweidung zum den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume bei. Sie eignen sich sehr gut für die Landschaftspflege. Anspruchslos und auch an raues Klima angepasst können sie selbst im Hochsolling ganzjährig im Freien gehalten werden. |